Bericht über unsere Teilnahme an der EUROBEE in Friedrichshafen
- Julia Tertinek, ÖEIB

- vor 2 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
EUROBEE 07.-09. November 2025, Friedrichshafen, Deutschland
Die EUROBEE 2025 in Friedrichshafen bot heuer eine besondere Gelegenheit für den Österreichischen Erwerbsimkerbund: Erstmals waren wir mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten. Dank der großzügigen Unterstützung unseres Partnervereins, dem Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB), konnten wir diesen kostenlos nutzen. Der Stand wurde rasch zum Treffpunkt – für persönliche Gespräche, fachlichen Austausch und das Knüpfen wertvoller Kontakte über Landesgrenzen hinweg.
Der gemeinsame Stand diente als Anlaufstelle für deutsche Erwerbsimker, Funktionäre aus Imkerei- und Zuchtvereinen sowie für unsere eigenen Mitglieder. Gerade weil bei unserer Fachtagung in Wels oft wenig Raum für persönliche Gespräche bleibt, konnten wir diese Zeit auf der EUROBEE besonders gut nutzen.
In zahlreichen Gesprächen wurden aktuelle Herausforderungen der Branche beleuchtet. Viele Problemstellungen, die uns in Österreich beschäftigen, spiegeln sich auch in Deutschland wider – allen voran das Absatzproblem sowie das Thema Honigfälschung, das weiterhin eine große Belastung für den Markt darstellt.
Ein Thema stach jedoch deutlich hervor: die Vespa velutina. Während Österreich bislang weitgehend verschont blieb, sorgt die invasive Hornisse in Deutschland bereits für massive Schäden. Berichte über ausgeräumte Völker und ganze leere Stände machten die Dringlichkeit deutlich. Ein einheitlicher bundesweiter Bekämpfungsplan existiert in Deutschland derzeit nicht, da – ähnlich wie bei uns – jedes Bundesland eigene Entscheidungen über Maßnahmen und Finanzierung trifft.
Neben diesen ernsten Themen bot der Messebesuch aber auch viel Verheißungsvolles: Wir konnten intensiv mit den Ausstellern für unsere kommende Fachtagung in Wels sprechen und dürfen uns bereits jetzt auf einige neue Aussteller:innen und spannende Innovationen freuen.
Besonders wertvoll war das Netzwerken: Der Austausch mit den Vorständen deutscher und europäischer Organisationen vertiefte bestehende Kooperationen. Zudem freuten wir uns, Mirko Beutling zur Wahl als neuen Präsidenten der Europäischen Buckfastvereinigung zu gratulieren. Gerade in der aktuellen, angespannten Situation am Honigmarkt ist es von großer Bedeutung, dass die europäischen Verbände zusammenrücken, gemeinsam Strategien entwickeln und voneinander lernen. Unsere Arbeit zur Honigkennzeichnungspflicht sowie das Marketingprojekt „Österreichischer Honig“ fanden dabei große Anerkennung.
Auch das Vortragsprogramm der EUROBEE bot wertvolle Impulse.
Der Vortrag von Dr. Kirsten Traynor zur Bedrohung durch Tropilaelaps zeigte deutlich, dass neue Herausforderungen auf die europäische Imkerei zukommen – möglicherweise noch gravierender als durch die Varroa.
Stefan Kumm präsentierte spannende Perspektiven zur sozialen Bedeutung der Imkerei und zur Preisgestaltung unter Berücksichtigung aller Kostenfaktoren (Teckbiene.de).
Weitere Beiträge, darunter der Vortrag zur Bienenpolitik, boten reichlich Stoff für fachliche Diskussionen.
Wir blicken dankbar auf unsere erste aktive Teilnahme an der EUROBEE zurück. Der Messeauftritt war nicht nur ein organisatorischer Erfolg, sondern vor allem ein Gewinn für unsere Gemeinschaft, unser Wissen und unser Netzwerk.
Mit Freude sehen wir nun der Fachtagung in Wels 2026 entgegen, zu der wir den DBIB herzlich begrüßen dürfen. Dort habt auch ihr die Möglichkeit, direkt am Stand des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes Fragen zur Imkerei in Deutschland zu stellen.
Gemeinsam, im Austausch und mit Offenheit für neue Ideen, können wir den Herausforderungen der europäischen Imkerei begegnen – und die Zukunft unserer Bienen und unseres Berufsstandes aktiv mitgestalten.























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